Das Hochrad

Heute können wir uns kaum vorstellen, wie man sich auf einem solchen Zweirad überhaupt fortbewegen konnte, doch damals galt das Hochrad als eine Art Revolution. Schauen wir uns seine Entstehung ab ihrem Beginn an:

Die rasche Entwicklung

Nach der Draisine, die sehr viel Kraft erforderte, um sich fortzubewegen, wurde einige Jahre später das Hochrad entwickelt. Dieses hatte bereits Pedale und man kam zu einer weiteren Erkenntnis. Das Vorderrad und seine Größe waren nicht nur verblüffend, es gab auch ein Grund, weshalb diese Größe von knapp zwei Metern Durchmessern gewählt wurde. Hierbei ging es darum, dass man erkannte, inwiefern sich die Größe des Rades auf die Geschwindigkeit auswirkte. So wurde je nach Größe des Vorderrades eine höhere Geschwindigkeit erzielt. Das Hinterrad im Gegensatz dazu hatte meist einen sehr kleinen Durchmesser von 50 bis 70 Zentimetern. Das Gewicht eines solchen Rades betrug 20 bis 30 Kilogramm und der Preis war so hoch, dass das Rad nur wohlhabenden Menschen vorbehalten war. In der damaligen Zeit konnte man den Preis eines Hochrades mit dem Wert eines Hauses gleichsetzen. Das schloss die einfachen Bürgerinnen und Bürger natürlich als potentielle Käufer aus.

Techniken beim Hochrad

Um sich auf ein solches Zweirad zu schwingen, bedarf es einer speziellen Technik. Stellt man sich vor, dass ein solches Fahrrad einen so großen Vorderreifen hat, dass man vielleicht nicht einmal mit der Hand an die höchste Stelle greifen konnte, war dies schon ein waghalsiges Unterfangen.

Die Pedale bei dem Hochrad waren nur am Vorderrad befestigt. Dies hatte zur Folge, dass man sich mithilfe einer bestimmten Technik von hinten auf das Hochrad begeben konnte. Nachdem man sich auf das Hinterrad gestellt hatte, konnte man sich auf dem hohlen Rohr, das zum Sattel und auf den höchsten Punkt des Rades führte, begeben. Die Füße glitten dabei von dem Hinterrad zu den Pedalen. Nun konnte man auf dem Sattel Platz nehmen und losfahren. Die Gefahr, aus dem Gleichgewicht zu kommen, war jedoch hoch und der Sturz von einer solchen Höhe äußerst schmerzhaft.

Bei dieser Art der Fortbewegung gab es einige riskante Alltagsprobleme, denen sich die Fahrer in der damaligen Zeit stellen mussten. Da es einige freilaufende Hunde gab, die sich an einen solch eigenartigen Anblick erst noch gewöhnen mussten, war auch diese Art der Skepsis, die sich später in Gebell und kleineren Angriffen zu erkennen gab, eine höchst riskante Gefahrenquelle.

Später verdrängte das Sicherheitsniederrad das Hochrad.